Die Lehrpläne sehen in ihren Leitgedanken zum Kompetenzerwerb im Unterrichtsgegenstand Deutsch die Weckung und Steigerung der Freude am Umgang mit Sprache. Die Sprachkompetenz steht daher im Deutschunterricht an erster Stelle. Sprechen, Hören, Schreiben und Lesen setzen schöpferische Prozesse in Gang, sie sind die entscheidende Voraussetzung einer positiven Gesamtentwicklung des Kindes und des Jugendlichen.
Höchste Priorität besitzt die Lesekompetenz. Selbstständiges Lesen ist in allen schulischen Fächern Voraussetzung, damit der Schüler/die Schülerin in eigenverantwortlicher Bewältigung den Anforderungen von Schule, Alltag, Gesellschaft und Arbeitswelt gerecht wird.
Nach dem Lesen wird die sprachliche Kompetenz gefördert. Orthographische Richtigkeit beim Schreiben und das Beherrschen der grammatikalischen Regeln sind Grundvoraussetzung für das Verfassen von Texten.
Die Kompetenz der Präsentation wird durch Referate, aber auch durch Theateraufführungen in besonderer Weise gefördert. Diese Kompetenz ist ein wesentlicher Teil für die soziale Kompetenz, diese fördert nicht nur das Miteinander, sondern stärkt auch die eigene Persönlichkeit. Bezüglich der Interpretation von Texten muss angeführt werden, dass die Kenntnis der literarischen Gattungen eine Voraussetzung ist. Mit Sagen und Märchen werden die Schüler:innen in besonderer Weise mit Grundmustern menschlicher Erfahrungen bekannt und eröffnen exemplarisch Zugänge zu verschiedenen Weltsichten. Mit diesen Texten kann der kreative Umgang mit Texten schon in frühen Jahren gefördert werden. In der Oberstufe - bei der Beschäftigung mit literarischen Formen und Gattungen sowie Stoffen und Motiven - werden Wissen und Erkenntnis der Welt der Literatur erschlossen. Dieses Wissen trägt dazu bei, dass Kinder - auch wenn sie aus verschiedenen Kulturkreisen entstammen - Gemeinsamkeiten erkennen können, was die soziale Kompetenz weiter fördert. Das Erlangen dieser Kompetenzen soll ein Garant für die Zukunft unserer Schüler:innen sein.
Text: Mag. Dr. Rudolf Freisitzer