Unvergessliche Bildungsreise: Schüler des Stiftsgymnasiums St. Paul erleben Costa Rica
St. Paul - Schule aus, Koffer packen und ab in den Urlaub! Für die meisten Schüler ist das der Inbegriff von Sommerferien, aber für eine glückliche Schülergruppe des Stiftsgymnasiums St. Paul war es in diesem Jahr weit mehr als das. Diesen Sommer begaben sich 19 Schüler aus der 6b Klasse zusammen mit ihrem Klassenvorstand, dem Biologie- und Geographieprofessor Mag. Patrick Riedner, dessen Frau Mag. Susanne Riedner, die die Gruppe mit ihren Fremdsprachenkenntnissen als Spanischprofessorin unterstütze, seinen beiden Söhnen Tobias (5) und Benjamin (4), sowie der pensionierten Biologieprofessorin und Großmutter Mag. Irmgard Biedermann, auf eine unvergessliche Reise in das paradiesische Costa Rica.
Costa Rica, ein Küstenstaat in Lateinamerika, umgeben von Karibik und Pazifik, gilt heute als eines der fortschrittlichsten Länder in dieser Region. Die Schüler des Stiftsgymnasiums St. Paul tauchten in diese aufregende Kultur ein und lernten den "Pura Vida"-Lebensstil kennen, der hier allgegenwärtig ist.
Ein Ausflug ins "Pura Vida"
"Pura Vida", übersetzt als "Pures Leben", wurde für die Schüler mehr als nur ein Slogan. Es wurde zu ihrer Lebenseinstellung, einem Ausdruck der Freude und Zufriedenheit, den sie in jeder Konversation verwendeten. Ob als Begrüßung oder Antwort auf die Frage "Wie geht's?", "Pura Vida" war das Zauberwort, das sie mit den Ticos verband.
Die Reise führte die Schüler durch die atemberaubende geografische Vielfalt Costa Ricas. In den ersten Tagen erkundete die Reisegruppe die Hauptstadt San José. Ein erster Höhepunkt war der Besuch des nahegelegenen und zugleich aktiven und höchsten Vulkans des Landes, dem Irazú, der auf über 3.400 Metern liegt. Von hier aus bot sich den Schülern ein filmreifes Panorama des Zentral-Tals, dem Herz der costa-ricanischen Zivilisation.
Die Abenteuer hielten an, als die Gruppe La Georgina erreichte, ein kleines Hotel auf 3.100m Seehöhe, dass direkt an der berühmten Panamericana, einer Schnellstraße, die sich von Alaska bis Feuerland erstreckt, liegt. Kolibris waren die ständigen Begleiter bei der Wanderung vom Cerro de la Muerte durch die jeweiligen Vegetationsstufen ins Tal des Quetzal. Nach zwei Tagen bei nur 10°C, ging die Reise weiter zur Forschungsstation in La Gamba, besser gesagt in den Regenwald der Österreicher.
Ein Paradies für Naturbegeisterte
Während ihrer unvergesslichen Reise durch Costa Rica konnte die Schülergruppe des Stiftsgymnasiums St. Paul eine erstaunliche Vielfalt der Tierwelt hautnah erleben. Von Agutis bis hin zu Bananenspinnen und giftigen Schlangen wie der Lanzenotter, von faszinierenden Vögeln wie Tukane und Aras bis hin zu exotischen Fröschen und Krokodilen, den Reisenden bot sich eine wahre Tierparade.
Die Beobachtung von verschiedenen Affenarten, Faultieren und Tapiren vermittelte den Schülern einen Einblick in die Tierwelt Costa Ricas. Doch auch in den Gewässern des Pazifiks gab es eine beeindruckende Show. Nicht nur Schildkröten bei der Eiablage konnte man beobachten, sondern auch Hunderte von Delfinen begleiteten das Boot der Reisegruppe, während sie auf Buckelwale mit ihren Jungen stießen. Der direkte Kontakt mit einem Bullenhai beim Schwimmen im Pazifik wird zweifellos als ein mutiges Abenteuer in Erinnerung bleiben.
Während der Busfahrten durch Costa Rica konnten die Schüler aus erster Hand erfahren, wie aufwändig die Kultivierung von Palmöl, Bananen und Ananas ist, die hauptsächlich für den Export nach Europa und Nordamerika angebaut werden.
Unzählige exotische Früchte wurden an den ortstypischen Obstständen verkostet, wie z.B. Zapote, Guanábana, Mangostane, Papayas, Maracujas, Rambutan, Kakaobohnen, Drachenfrüchte, Sternfrucht, frische Kokosnüsse direkt vom Baum, Mangos und viele weitere mehr. Jedoch sei gesagt, dass der Geschmack dieser Früchte unmöglich nach Europa exportiert werden kann.
Die Expedition begleitete der Ökologe der Universität Wien Mag. Florian Etl, der die Schüler durch seine Expertise und Leidenschaft für die Natur inspirierte. Intensive 3 Wochen, die von Naturschutzmaßnahmen, Wiederbewaldungsprojekten, Wanderungen zu wunderbaren Sandstränden an der Pazifikküste, Bootstouren durch Mangrovenwälder und Besuchen von Nationalparks wie u.a. Manuel Antonio oder Corcovado, geprägt waren.
Bildung, Spaß und Gemeinschaft
Aber nicht nur schweißtreibende Aktivitäten standen am Plan, es blieb auch Zeit für Entspannung und Spaß. So konnten die Schüler bei einem Tischtennisturnier in der Tropenstation ihre sportliche Seite zeigen oder sich beim Baden im tropischen Wasserfall oder im Pazifik abkühlen. Romantische Sonnenuntergänge in der Drake Bay und aufregende Nachtexkursionen durch den tropischen Regenwald in der Hacienda Baru rundeten die Reise ab.
Die 24köpfige Reisegruppe wuchs in den fast 3 Wochen wie eine Großfamilie zusammen, was vor allem auch den jüngsten Teilnehmern mit 5 bzw. 4 Jahren gefiel.
Die Schüler hatten das Glück, ein märchenhaftes, aber empfindliches Ökosystem zu erkunden und ihr Verständnis für die Natur zu vertiefen. Die Initiative und das Engagement der Familie Riedner ermöglichten es, die Leben zahlreicher Schüler nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Die Bilder und Erlebnisse dieser Reise werden diese Schüler ihr Leben lang begleiten. Hoffentlich sind sie nicht die letzten, die das Privileg hatten, an solch einer Bildungsreise teilzunehmen.
Pura vida - das Leben in seiner reinsten Form, wie es die Schüler aus dem Stiftsgymnasium St. Paul in Costa Rica erfahren haben.
Text und Bilder: gesamte Reisegruppe